Neuer Roboter erleichtert das Testen autonomer Fahrzeuge

Der Active Safety Test Robot – ASTERO – ahmt realistisch Fußgängerbewegungen nach.

Die Praxistauglichkeit von teil- und vollautomatischen Fahrzeugen wird oft durch viele Testkilometer auf öffentlichen Straßen bestimmt. Während diese Methode es dem Fahrzeug sehr effektiv ermöglicht, alle realen Situationen zu „erlernen“, ist die Nachbildung der gewünschten Situationen nicht garantiert und kann daher zu stundenlangen Fahrten mit sehr wenig neuen oder nützlichen Daten führen.
Ein neuer Roboter von MESSRING Active Safety wird die Art und Weise verändern, wie Automobilhersteller und Anbieter von autonomen Assistenzsystemen die automatisierten Antriebssysteme in Fahrzeugen abstimmen können. Er ermöglicht es, ein viel breiteres Spektrum an Fußgängerbewegungen nachzuahmen als bisher möglich. Anstatt viele ereignislose Kilometer aufzuzeichnen, wird das „Training“ auf Teststrecken nun in deutlich kürzerer Zeit ein viel breiteres Messspektrum liefern.

Der neue Active Safety Test Robot, kurz ASTERO, ist ein robustes Ziel für die Validierung von autonomen Fahrzeugsensoren und Software mit Schwerpunkt auf Fußgängernotbremssystemen. Es ahmt die Bewegungen echter Fußgänger nach, wobei die Füße – im Gegensatz zu den meisten weichen Zielen – den Boden berühren und die sich realistisch bewegenden Gelenke durch pneumatische Muskeln gesteuert werden. Darüber hinaus besteht es aus einem robusten, metallfreien Kunststoff und kann mit einem Material bekleidet werden, das das gleiche Maß an Radarreflexionsvermögen wie die menschliche Haut aufweist. Der ASTERO kann mit den realen Bewegungsdaten eines Bewegungserfassungssystems programmiert werden und ermöglicht die genaue Validierung von Sensorsystemen und der zugehörigen Software zur Fußgängererkennung.

„Unser Ziel für Fußgänger ist es, Algorithmen zu entwickeln und zu optimieren, die die zukünftigen Bewegungen eines echten Menschen vorhersagen“, sagt Dierk Arp, Geschäftsführer der MESSRING GmbH. „ASTERO kann alle Bewegungen nachahmen, wie z.B. eine Variation von Trittfrequenz und Länge oder eine Person, die sich auf einen Sprint vorbereitet.“

Ein großer Vorteil des neuen Targets von MESSRING ist, dass es im Gegensatz zu bodengestützten Systemen von oben, z.B. im 6D Target Mover montiert wird. Dies ist das Ergebnis einer Stützstruktur des 6D Target Mover von MESSRING, die den ASTERO an einer Stange von oben hält und ihn in drei Richtungen bewegen und um drei Achsen drehen lässt. Dieser Aufbau ermöglicht die Prüfung auch auf unebenen Oberflächen wie Kopfsteinpflaster, Straßenbahnschienen oder Kanaldeckeln, auf denen Vibrationen und Stöße die Sensoren beeinflussen können. Der 6D Target Mover zeichnet sich zudem durch die Unsichtbarkeit aller Stellglieder und Stützstrukturen für die Fahrzeugsensoren aus, was die Systemstörungen reduziert.

MESSRING´s 6D Target Mover ermöglicht eine kurzfristige Abfolge von verschiedenen Testszenarien: Einmal aus dem Weg geräumt, ist der ASTERO sofort bereit für den nächsten Testlauf. Es kann eine maximale Geschwindigkeit von bis zu 10 m/s erreichen – das entspricht 36 km/h – und ist ideal für das Testen weiterer Targets wie Fahrräder oder Motorräder und kann deren spezifische Bewegungen, wie z.B. das Kippen nach innen in einer Kurve, nachahmen.
Mit beiden Produkten bietet das deutsche Unternehmen einen umfassenden Bestand an Systemen zur effizienten und präzisen Entwicklung automatisierter Fahrfunktionen.